Manuel besucht seit September 2002 das KBZO Weingarten.

Es ist eine Grenzfallklasse zwischen F�rderschul- und geistigbehindertem Bereich. Manuel ist aber immer mehr im geistigbehinderten Bereich zu sehen. Von einer geistigen Behinderung spricht man, wenn das Entwicklungsalter die H�lfte des realen Alters oder weniger ist. Manuels Entwicklungsalter entspricht derzeit (Stand 01/2004) eines 4 j�hrigen. Die Schule ist 55 km weg von uns. Er wird jeden Morgen kurz vor 7 Uhr und am Abend um 17 Uhr (Mittwochs und Freitags gegen 15 Uhr)  von 2 lieben Frauen abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Das bedeutet jeden Tag einen Schulweg von 2,5 Std., im Winter schon mal 3 Stunden und mehr. Er geht jedoch gerne und manchmal kuschelt er sich in eine Decke und verschl�ft die Fahrt. Wir haben keine n�here Schule, die Manuel aufgrund seiner Anfallssituation aufgenommen h�tte. Dort ist immer ein Arzt anwesend und die Kinderklinik ist auch um die Ecke.

Manuel hat in der Schule alle Therapien, die f�r ihn notwendig sind. Sogar eine Stunde Reittherapie in der Woche. Die ist zwar gleich am Montag Morgen in der ersten Stunde, und im Winter doch recht frisch, aber die liebt er sehr und die Pferde Walli und Mona. Dienstags gehts zum Schwimmen, wenn sie genug Betreuer haben f�r eine 1 zu 1 Betreuung. Mittwochs kaufen sie auf dem Markt frische Sachen ein, die sie dann am Donnerstag eigenh�ndig zubereiten, da wird dann gesch�lt und gekocht wie die Profik�che. Seitdem liebt Manuel das Kartoffelsch�len und ist �bergl�cklich, wenn er das machen darf und ich erst*grins. Zus�tzlich muss er nat�rlich wie alle Kinder schreiben und rechnen. Mittags gibts immer gemeinsames Essen(2, 30 Euro). Danach macht er oft noch ein Mittagsschl�fchen. In den Pausen gehts in den Sandkasten. Es werden oft Ausfl�ge unternommen, Schlittenfahren und �hnl. und hin und wieder ist f�r die Eltern ein Elternfr�hst�ck.

Sein Benehmen ist unterschiedlich. Wenn man  an den Medikamenten was unternommen hat, ist er sehr unruhig und aggressiv, das legt sich dann aber nach 4 Wochen wieder. Da muss man regelrecht durch. Sonst hat er einen unglaublichen Charme, man kann ihm oft schwer widerstehen, wenn er was durchsetzen will. Er lacht viel, strahlt einen an, ist sehr h�flich, besonders lieb ist er zu kleinen Kindern, jedoch bei gleichgesinnten k�nnen schon mal die Fetzen fliegen. Wenn er sich an was festgesessen hat, sei es ein Puzzle oder ein Ballspiel, ist er schwer davon abzubekommen, er k�nnte es buchst�blich stundenlang spielen.

Manuels Lehrer haben auch gesagt, dass wenig hinzukommt und er sich sehr schwer tut, neue Dinge zu lernen und man �berhaupt froh sein muss, wenn er nicht weiter abbaut. Aber das wird uns auch keiner so richtig sagen k�nnen, was mit Manuel in 10 Jahren sein wird, das kommt ganz auf die Anfallssituation an. Sicher w�re ihm vor der Operation der Rollstuhl auf Dauer nicht erspart geblieben. Zur Zeit ist der Rollstuhl eher eine Hilfe, wenn er unterwegs einen Anfall hat, da er ja doch schon 26 Kilos wiegt und man ihn nicht mehr grosse Strecken tragen kann.

Wenn er Anf�lle in der Schule hat, legt man ihn zum Schlafen hin oder verst�ndigt schon mal den Arzt . Einmal hatte er ne m�chtige Serie und man bat mich, ihn abzuholen, was aber dann auch nicht besonders gut war, weil er mir auf der 55 km Strecke 3 Anf�lle hatte und ich alleine immer wieder rechts ranfahren musste und ihn st�ndig im R�ckspiegel beobachtet hatte aus Angst er k�nnte an einem Anfall ersticken oder sich verletzen.

Seine Lehrer sind sehr lieb und er mag sie sehr. Also muss immer wieder denken HUTAB, es ist nicht einfach, behinderte Kinder zu unterrichten, leiten f�hren und auch pflegen, aber sie machen das mit einer Liebe, da wird auch mal gekuschelt und gedr�ckt, was an einer normalen Schule eher nicht der Fall ist. Er hat in der Schule im Aussenbereich einen Helm auf.


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