Manuels großer Tag

 

Im Mai 2002 wurde ihm in Freiburg in der rechten Schläfenlappe ein ziemlich großes Stück seines Gehirns entnommen.

 

Die Chancen auf Anfallsfreiheit waren 40 %. Nach dem ganzen Kampf vorher, sind wir vollen Mutes hingefahren und voller Hoffnung. Manuel wurde in den OP geschoben und wir sind 9 Stunden spazierengelaufen, saßen zum Schluss nur noch vor den Ops. Endlich kam der Anruf der Schwester, dass wir in den Aufwachraum kommen dürfen, angekommen da, schickte man uns wieder hoch. Nach 2 Stunden durften wir dann zu ihm. Die schlimmsten 2 Stunden unseres Lebens. Später erfuhren wir, dass Manuel wohl noch nicht selbstständig atmen konnte und wollte und sie ihn erst stabilisieren mussten, bevor wir zu ihm durften. Als wir dann zu ihm konnten, hatte er immer noch den Inkubator dran, war alles kein schöner Anblick.  Um 23 Uhr ging mein  Mann dann schlafen und nur wenig später hatte Manuel seine ersten 5 Anfälle, wir wissen gar nicht mehr, wer mehr enttäuscht war, wir, natürlich auch die Ärzte. Die Anrufe nach Hause waren auch übel, erklären, dass er direkt heftige Anfälle schon wieder hatte.

Aber nach 2 Monaten hat sich das Ganze soweit stabilisiert, dass es sich 5 Jahre lang gehalten hat bei 20 Anfällen im Monat.

Erste Serien traten erst wieder mit 12 auf. Seine körperliche Entwicklung ist sehr gut, aber geistig ist wenig dazu gekommen. Aber da man ihm im Kurzzeitgedächtnis viel entnommen hatte und er weiterhin krampft, war das schon vorher ziemlich klar.

 

Es bleibt eine gewisse Trauigkeit, da das Gefühl da ist, wenn man ihn eher operiert hätte, dass sein Gehirn weniger Schaden erlitten hätte. Aber wir sind auch dankbar, dass man dadurch eine gewisse Stabilität seiner Epilepsie erreicht hat.


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